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“…Den anzurufen war ja im Endeffekt der Segen schlechthin gewesen.”

Eine Aussage, die mich sehr berührte. Weil sie einfach so aus dem Nichts kam.
Und weil sie mich dazu veranlasst, hier ein paar Zeilen zu schreiben.
Über die Seele meiner Klienten, deren Erlebnisse und Gemeinsamkeiten.
Es wird mal wieder ein nachdenklicher Post.
“Den”, das sei vorneweg gesagt, ist ein Kollege, der diese Klientin an mich vermittelte. Weil er erkannte, dass er andere Schwerpunkte hat.
Wisst ihr, so viele Kollegen tun dies leider genau NICHT.
Vielleicht verschätzen sie sich.
Vielleicht denken sie (zu) betriebswirtschaftlich.
Vielleicht ignorieren sie ihr Bauchgefühl, das sagt “Schuster, bleib bei deinen Leisten.”
Es mag sein, dass sie die besten Methoden anwenden, die es am Markt gibt.
Doch ich sage stets: “Jede Methode ist nur so gut wie sein Benutzer.” Und damit meine ich das Team aus Therapeut/ Coach, Klient / Coachee und auch der Methode / Situation.
Es ist feinfühlig, fragil, wertvoll.
Ich kann doch nicht mit dem Hammer Schema F auf alle Menschen pressen.
Wer das wagt, ist zwar mutig, es führt aber in den meisten Fällen zu Misserfolgen.
Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie viele zauberhafte Menschen den Weg erst zu mir finden, NACHDEM schon mehrere Kollegen erfolglos waren.
Ich sehe dann in sorgenvolle Augen. Hilflos, ausweglos, manchmal mit Tränen.
Dieses Gefühl “ich bin ein hoffnungsloser Fall” ist mir daher sehr bekannt.
Als ob das eigentliche Paket, das der Traumatisierung, Prägungen, Erlebnisse, nicht schon groß genug ist – erfolglose Therapien und Coachings drücken zusätzlich auf die Seele.
Dann:
Alles, was ich dann tun kann, tue ich.
Ich bemühe mich um Transparenz:
Auch ich kann nicht zaubern. Auch bei mir ist jede Methode nur so gut wie das Team, die Benutzer.
Und dann…bin ich da.
Und, ja, auch ich kann nicht jeden “retten”. So viel Ehrlichkeit muss sein.
Doch: Wenn die Arbeit mit mir durch Empfehlung eines herausragenden Kollegen, der seine Grenzen und Stärken kennt, wie im Zitat oben “der Segen schlechthin” ist – kann’s so verkehrt nicht sein. 😉
Denn auch diese Klientin hat einen langen, steinigen Weg über mehrere Kollegen und Stationen hinter sich.
Vielleicht machen diese Zeilen Mut.
Es ist nichts ausweglos.
Sondern manchmal verbirgt sich ein Segen irgendwo.
P.S.: Das Bild zeigt die Kerze, die diese Klientin im letzten Termin anzündete. So, wie sie es jedes Mal sehr gern tut.

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