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Zwischen Gießen und Gehaltensein – der Samstag einer Lern- und Traumatherapeutin

Samstagmorgen. Ich öffne die Terrassentür, atme tief ein und blicke in den Garten.
Noch ein bisschen verschlafen. Und ehrlich gesagt – noch müde von der Woche.

Überall gibt es etwas zu tun:

Die Rasenkanten gehören getrimmt, der Lavendel braucht Wasser. Und die Wühlmaus nutzt jede Gelegenheit, sich breitzumachen. Ich merke, wie meine Gedanken mich schon wieder im Pflichtmodus auf Trab halten: „Mach dies, erledige das.“

Ich halte inne. Ich setze mich auf die Liege, lege die Hände in den Schoß und schaue einfach nur. Die Sonne bricht durch die Blätter, wärmt mich durch die Glasüberdachung hindurch. Ein Eichhörnchen flitzt vorbei, irgendwo lacht ein Kind. Ein Moment, der mich spüren lässt: Ich darf auch einfach sein. Nicht immer nur geben, kümmern, leisten.

Diese Balance ist für mich oft der schwierigste Spagat: die Fürsorge für andere und die Fürsorge für mich selbst. In meiner Arbeit begleite ich Menschen, ich halte. Halte aus, halte mit – das ist erfüllend, aber auch anstrengend. Und so wie ich den Garten pflege, versorge ich auch die Menschen um mich herum. Doch wer kümmert sich um mich, wenn ich es nicht selbst tue?

Heute half mir mein Garten, mich zu erinnern:

Selbstfürsorge ist kein Luxus. Sie ist notwendig, damit ich überhaupt in der Lage bin, für andere da zu sein. Wenn ich mich verliere, erschöpfe ich – und am Ende hat niemand etwas davon.

 


Darum wünsche ich dir genau jetzt, während du diesen Text liest, auch einen kleinen Moment zum Innehalten.

Vielleicht sitzt du mit einer Tasse Kaffee am Fenster, vielleicht bist du selbst im Garten oder im Park.

Nimm wahr, wie viel du in dieser Woche gegeben hast. Und schenke dir selbst auch etwas: Ruhe, einen tiefen Atemzug, ein Lächeln. Und den Gedanken: „Ich bin genug.“

Denn Verbundenheit entsteht nicht nur im Kümmern um andere – sondern auch in dem Moment, in dem du dich selbst annimmst, mit allem, was gerade da ist.

Heute schenkt mir der Samstag diese Erinnerung. Vielleicht mag er sie dir auch schenken. 🌿

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