Stell dir vor, du gehst durch den Wald. Es ist ein warmer Frühlingstag. Die Sonne scheint. Die Vögel zwitschern. Plötzlich springt ein Reh aus dem Gebüsch – und erschrickt dich für einen Moment. Dein Herz rast. Dein Körper ist in Alarmbereitschaft!
Ganz ähnlich kann sich auch eine allergische Reaktion anfühlen:
Plötzlich ist da etwas – ein Pollen, eine Katze, ein Apfel – und der Körper reagiert mit voller Wucht! Die Nase läuft, die Haut juckt, die Atmung wird schwer.
Aber warum eigentlich?
Denn genau wie das Reh keine echte Gefahr war, ist auch der Pollen objektiv harmlos. Und doch: Der Körper behandelt ihn wie einen Eindringling. Mit voller Immunabwehr. Als wäre es eine lebensbedrohliche Bedrohung.
Allergien sind wie Fehlalarme im Immunsystem.
Oder anders gesagt: Wie Ängste, die sich verselbstständigt haben.
Der innere Rauchmelder – überreaktiv statt reguliert
Unser Immunsystem ist wie ein fein eingestellter Rauchmelder. Seine Aufgabe ist es, frühzeitig auf Bedrohungen zu reagieren.
Doch bei einer Allergie ist der Melder manchmal zu empfindlich. Er schlägt Alarm, obwohl gar kein Feuer da ist. Ein Krümel Nuss, ein Katzenhaar, ein Blütenstaub – das reicht.
So ähnlich ist es auch bei Angstreaktionen: Der Körper erlebt Bedrohung, obwohl keine reale Gefahr besteht. Und reagiert mit Flucht, Kampf oder Erstarrung.
Beides – Angst und Allergie – sind Schutzmechanismen, die ursprünglich sinnvoll waren. Doch wenn sie chronisch, übersteigert oder fehlgeleitet auftreten, können sie uns das Leben schwer machen.
Psyche und Körper – ein eingespieltes Team
Die Psychoneuroimmunologie (ein langes Wort für die Wissenschaft vom Zusammenspiel von Psyche, Nerven, Hormonen und Immunsystem) zeigt immer klarer:
Unsere Gedanken, Gefühle und Erfahrungen beeinflussen ganz direkt unsere körperliche Gesundheit.
Das bedeutet, dass unser Inneres eine Rolle spielt.
Und genau da setzen Methoden wie Hypnose oder EMDR an.
Wie Hypnose, EMDR und Co helfen können
Wer mich kennt weiß: In meiner Praxis arbeite ich mit Menschen, die unter Traumafolgen, oft gepaart mit Ängsten, innerer Unruhe zu mir kommen– und nicht selten aufgrund dessen manchmal auch mit Allergien kämpfen. Spannend ist zu beobachten, dass manches einfach zusammenhängt. Blogartikel dazu folgt 😉 )
✨ Hypnotherapie
kann helfen, das innere Warnsystem neu zu kalibrieren. In tief entspannter Trance lassen sich Reaktionen rekonditionieren – in Kooperation mit dem eigenen Unterbewussten. Der Körper darf lernen: Das ist gar nicht gefährlich für mich.
✨ EMDR
ist ursprünglich eine Traumatherapiemethode – doch sie hilft auch bei inneren Fehlkopplungen. Wenn eine Allergie emotional oder konditioniert entstanden ist – etwa durch ein unangenehmes Erlebnis mit Katzen in der Kindheit – kann EMDR diese Verknüpfung auflösen und mental desensibilisieren. Sanft, gezielt, ressourcenorientiert.
✨ Imaginative Verfahren & Ressourcenarbeit
unterstützen zusätzlich dabei, das Nervensystem zu stabilisieren und die Selbstregulation zu fördern – ein wichtiger Schlüssel bei chronischer Überempfindlichkeit.
Wichtig: Medizinisch begleiten lassen
So spannend die psychologische Seite ist – Allergien gehören immer auch in ärztliche Hände. Eine fundierte Diagnostik, ein gutes Notfallmanagement (z. B. bei Nahrungsmittelallergien oder Asthma) und eventuell eine Hyposensibilisierung sind wichtige Bausteine.
Was wir therapeutisch tun können, ist ergänzen – nicht ersetzen.
Aber manchmal kann genau das die Tür zu echter Veränderung öffnen.
Fazit: Vielleicht darf dein Körper lernen, wieder zu vertrauen.
Wenn du Lust hast, deine Allergie nicht nur medizinisch, sondern auch innerlich zu betrachten – dann begleite ich dich gern dabei.
Ich gestehe: Manchmal erfordert das ein wenig Mut. Mut, genau hinzuschauen, was eigentlich die (mentalen) Urachen sein können.
Doch es lohnt sich.
Denn manchmal ist der Weg zur Erleichterung nicht nur außen, sondern auch innen zu finden.